Leserbrief: Hat Geretsrieds Bürgermeister andere Ziele im Auge?
Leserbrief im Geretsrieder Merkur/ILO-Boten vom 21.4.2022
Autor: Günther Fuhrmann
Leserbrief zu
„Raus aus der Opposition“ vom 11.04.22 und „Nicht alle Stellen sind besetzt“ 02.04.22
„Während wir früher gut mit der CSU zusammengearbeitet haben, sehen wir uns jetzt eher in der Oppositionsrolle“. Deshalb der Appel vom ehemaligen stellvertretenden Bürgermeister Hopfner: Raus aus der Oppositionsrolle.
Da in der Kommunalpolitik keine Opposition vorgesehen ist, genauso wenig wie eine Regierung, sollte man auch als Kommunalpolitiker davon nicht sprechen. Es zeigt aber, dass sich offensichtlich die kleineren Parteien im Geretsrieder Stadtrat so fühlen. Sagt man dies noch öffentlich, dann spielt sich das Gegenüber wie ein Alleinherrscher auf. Die Freien Wähler springen auf den Zug auf und handeln fast deckungsgleich wie die Stadträte der CSU.
Im Jahresbericht des Personalreferenten, Stadtrat Keilberth (CSU) wird ein weiteres Detail durch eine vage Aussage dargelegt: Der Referent behauptet, dass sich der Umgangston zwischen den Mitarbeitern der Verwaltung und den Bürgern verschlechtert habe. Hört, hört. Eine Überraschung? Vor allem, an wem oder was liegt es?
Leider kann man dem Bericht nicht entnehmen, wer bei diesem Sachverhalt die Verantwortung trägt. Sind die Bürger so aufmüpfig geworden und die Verwaltung hat sich darüber beschwert? Oder liegt es an den Verwaltungsmitarbeitern (bestimmt nicht alle), die gewisse Erwartungen der Bürger nicht erfüllen?
Die Räte nahmen es zur Kenntnis wird berichtet. Was nun, Herr Bürgermeister? Zu alledem kommt noch dazu, dass die Stadtverwaltung laut Keilberth mit ca. 10 % unterbesetzt ist. Dadurch bleiben evtl. verschiedene Angelegenheiten liegen, dauern länger, stimmen nicht genau oder werden gar nicht erledigt. Die Stadträte werden schlecht oder zu spät informiert. Die Ergebnisse entsprechen nicht den Erwartungen der Bürger.
Aber vielleicht hat der Bürgermeister gar kein Interesse mehr an einer Lösung der Problematik? Vielleicht hat er längst andere Ziele im Visier. Aus der Wolfratshauser sich immer mehr erodierenden CSU kam von der nachgerückten Stadträtin Weile-Drexl der Ruf: Wir brauchen einen Landrat für alle!
Vielleicht bereitet Bürgermeister Müller sich auf eine neue Aufgabe im Landkreis vor, da er pausenlos den amtierenden Landrat angreift? Den Wahlkampf auf den Landratsposten schon vier Jahre vorher zu beginnen, scheint wohl verfrüht. Aber nächstes Jahr 2023 im Herbst gibt es eine Landtagswahl in Bayern. Da lohnt es sich doch in den Mittelpunkt zu rücken. Mit laufenden Sticheleien, Briefen an die Staatskanzlei und diversen aufsehenerregenden Aktionen. Die Bearbeitung dieser Aktionen kostet Zeit, die zu Lasten der eigentlichen Aufgabe geht.
Eine Kandidatur für den Landtag wäre auch eine Idee. Wir schicken Herrn Müller in den Landtag. Er ist doch wohl der Beste in der CSU, jedenfalls bekommt er da vermutlich mehr Stimmen als in 4 Jahren bei einer Kandidatur für die Landratsnachfolge. Reine Spekulation?
Günther Fuhrmann