Leserbrief Tattenkoferstraße/Breslauerweg Unfall

„Jede Verzögerung kann jetzt Verletzte und Tote kosten.“

 

Lesebrief Tattenkoferstraße/Breslauerweg Unfall

Bezugnehmend auf die laufende Berichterstattung und Lesebriefe

Wieder einmal beschäftigen sich Bürger und Behörden mit der Lösung der gefährlichen Querung an der Staatsstraße 2369 / Breslauerweg. Wer darf eigentlich einen internatio-nalen Radweg über eine Staatsstraße ohne ausreichende Sicherung für Fußgänger und Radfahrer bauen? Ein Unfall, 3 Beteiligte kommen mit dieser Situation nicht klar.

Der Bürgermeister meldet sich sofort mit Vorschlägen, die es entweder längst gibt oder ohnehin unsinnig sind. Das staatliche Bauamt ist wieder mal zurückhaltend, da es sich um keinen Unfallschwerpunkt handelt. Das muss schon innerhalb 3 Jahren passieren. Die Schwere des Unfalls, nämlich ein toter Motoradfahrer und eine schwerverletzte Rentnerin sowie eine geschockte beteiligte Autofahrerin sind anscheinend noch nicht Anlass genug.

Der Bürgermeister hat zu einem runden Tisch eingeladen, den es auch schon vor 5 Jahren  gab. Die Verantwortlichen hätten längst reagieren können und müssen. Tun sie aber nicht.

Man durfte einfach weiter mit 100 km/h über diese Straße brettern. Die Situation wurde nicht, wie von mir beim sogenannten „Runden Tisch beim Bürgermeister“ bereits gefordert, durch Zurückschneiden, des seitlichen Bewuchs der Sträucher, verbessert.

In Zeiten angestrebter Verkehrswende, Radfahrer haben Vorrang, könnte man jetzt mit sinnvollen einfachen Maßnahmen, noch in diesem Jahr die Stelle entschärfen, wie z.B.:

  1. Damit die KFZ-Lenker die Stelle rechtzeitig wahrnehmen können, muss auf beiden Seiten das Strauchwerk auf jeweils die Länge von 50 m deutlich zurückgeschnitten werden. Somit kann die Querung gesehen werden.
  2. Im Bereich der Querung und an den Warnzeichen „Achtung Radfahrer“ ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit zusätzlichen Schildern auf 70 km/h, auf eine Länge von 500 m Länge beidseitig anzuordnen mit gleichzeitigem Überholverbot in dem Gefahrenbereich.

Diese Maßnahmen können sofort und mit geringen Kosten umgesetzt werden. Sie sind eindeutig und übersichtlich und werden dann auch von den Nutzern beachtet.

Eine Knopfdruckanlage ist unsinnig, da der gesamte Verkehr zum Stehen kommt und die Umwelt durch Abgase zusätzlich belastet wird.

Unterführungen, gleich an welcher Stelle, sind Baumaßnahmen, die eine sehr lange Planungs- und Entscheidungszeit beanspruchen und können deshalb nicht abgewartet werden. Das Radwegenetz lässt zu lange auf sich warten. Die gesamte Strecke mit niedriger Geschwindigkeitsbegrenzung auszustatten, finde ich überzogen und nicht angemessen.

Jede Verzögerung kann jetzt Verletzte und Tote kosten. Das kann sich niemand leisten. Die Aussage, es handelt sich um keinen Unfallschwerpunkt, ist eine willkürliche Ermessensfrage und damit eigentlich die Rechtfertigung zum Nichtstun, wie bereits erlebt. Schluss damit!

Günther Fuhrmann

  1. Vorsitzender des OV FDP WOR -GER

Presseartikel des Geretsrieder Merkurs v. 1.10.2021