Leserbrief von Günther Fuhrmann „Das ist leider keine Stadtentwicklung.“

Günther Fuhrmann

Leserbrief zu

Bagger und Baukräne bleiben vom 08.09.21 des Isar Loisachboten

Der o.g. Artikel beginnt mit den Worten „In hohem Tempo entwickelt sich das Geretsrieder Stadtzentrum weiter“. Man könnte glauben, es handelt sich hierbei um Stadtentwicklung. Mitnichten. Denn, eine Stadtentwickelung erfordert neben dem Hochbau selbstverständlich auch die ständige Anpassung der jeweiligen Infrastruktur.

Ein Teil einer Infrastruktur ist die Entwicklung des Verkehrs. Wir stehen, wie schon mehrfach erwähnt, vor einer Verkehrswende. Dabei sollten bei der Planung der Verkehrswege den Radfahrern mehr Gewicht zukommen und alle fußläufigen Verkehrsteilnehmer durch Barrierefreiheit besonders geschützt werden. Von einer derartigen Planung ist nichts zu hören. Im Gegenteil. Die Stadtverwaltung verweigert Einsicht. Die Sicherheit ist in Gefahr.

Aufgrund der Bebauung im Stadtzentrum wurde stillschweigend die Rübezahlstraße von einer Verkehrsberuhigten Zone mit der Beschilderung 30 km/h, in eine äußerst gefährliche Situation umgewandelt. Wenn die Autos in dieser Straße mit 30 km/h in Schlangenlinien an den mit Randstein begrenzten vier Grünflächen vorbeirauschen, besteht für Fußgänger, Kinder, Behinderte und Rollator-Nutzer höchste Gefahr. In einer Straße, in der 30 km/h erlaubt werden und kein Gehsteig vorhanden ist, müssen die fußläufigen Verkehrsteil-nehmer in der Rübezahlstraße ständig die Straßenseite wechseln. Seit über einem Jahr bleibt die Stadtverwaltung auf meine schriftliche Anfrage die Antwort schuldig. Es gibt keine verkehrsrechtliche Anordnung. Der Bauhof hat auf telefonische Anfrage dies bestätigt.

Ein weiterer Gefahrenpunkt befindet sich am Karl -Lederer-Platz. Der bisherige bequeme und sichere Radweg von Süden vorbei am Rathaus in den Norden trifft jetzt auf ein Verkehrschaos. Die geplante Umleitung wird jetzt durch Parkplätze gegenüber vom Rathaus blockiert. Die Radfahrer sind gezwungen auf die Straße auszuweichen. Sie kommen dann an die Ecke Martin Lutherweg / KLP und treffen von der Einbahnstraße von der B11 kommend vorbei an der Tiefgarageneinfahrt auf die Kreuzung am KLP. Drei Einbahnstraßen treffen hier stumpf aufeinander. Zusätzlich kommen aus der Graslitzerstrasse die Autos entgegen.

Eine schwierige Aufgabe für Eltern, die mit Kindern und Fahrrädern die unübersichtliche Kreuzung überwinden wollen. Sie können dann nicht, obwohl beschildert, wie geplant am Rathaus vorbei zurück zum früheren Radweg fahren, sondern sie müssen sich den Weg über die Graslitzerstrasse zurück den ehemaligen Radweg suchen. Es gibt keinen gezeichneten Radweg, viele Schilder sind nicht nachvollziehbar und falsch gesetzt. Obwohl schon oft von mir darauf hingewiesen dürfen die Schilder nicht unter 2m angebracht werden, was immer noch der Fall ist. Von zu tief angebrachten Schildern gehen große Verletzungsgefahren aus.

Oberflächengestaltung vor Verkehrsplanung. Das ist leider keine Stadtentwicklung.

Günther Fuhrmann

10.05.21